Während AT&T mühelos Milliarden am Anleihemarkt einsammelt, zeigt die Aktie des Telekom-Riesen nur schwache Signale. Die Diskrepanz zwischen robustem Kreditmarkt-Zugang und stockendem Aktienkurs wirft Fragen auf: Warum bleibt die Anlegerbegeisterung aus, obwohl das Unternehmen offenbar problemlos frisches Kapital beschaffen kann?

Milliarden-Deal am Anleihemarkt

AT&T hat diese Woche eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es bei Investoren als kreditwürdig gilt. Das Unternehmen platzierte erfolgreich Anleihen im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar, aufgeteilt in drei Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten. Die Nachfrage übertraf alle Erwartungen – das Orderbuch schwoll auf stattliche 10,8 Milliarden Dollar an.

Die starke Resonanz ermöglichte es AT&T sogar, negative "New Issue Concessions" durchzusetzen, ein seltener Luxus für Emittenten. Die Details der Emission:

  • 1 Milliarde Dollar mit 5-jähriger Laufzeit und 4,7% Verzinsung
  • 1,25 Milliarden Dollar mit 10-jähriger Laufzeit und 5,375% Verzinsung
  • 1,25 Milliarden Dollar mit 31-jähriger Laufzeit und 6,05% Verzinsung

Die Erlöse sollen allgemeinen Unternehmenszwecken dienen, was auf komfortable Finanzierungsspielräume hindeutet.

Aktie hinkt hinterher

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Während die Anleiheinvestoren AT&T offenbar vertrauen, bleiben die Aktionäre zurückhaltend. Am Donnerstag schloss die Aktie bei 24,09 Euro, leicht im Minus – und das an einem Tag, an dem die großen Indizes wie S&P 500, Dow Jones und Nasdaq allesamt im Plus landeten.

Die Performance der letzten Monate zeigt ein ähnliches Bild: Seit Jahresanfang konnte die Aktie zwar 8,2% zulegen, liegt aber aktuell 8,9% unter ihrem 52-Wochen-Hoch vom März. Besonders auffällig ist der Relative Strength Index (RSI) von 73,2 – ein Signal, dass die Aktie möglicherweise überkauft ist.

Technologie-Offensive im Hintergrund

Abseits der Finanzmärkte treibt AT&T die Modernisierung seiner Netzinfrastruktur voran. Ein umfangreiches Software-Update verwandelt derzeit Millionen von Kunden-Routern in leistungsfähigere Plattformen, die künftig auch Anwendungen ausführen können. Über 12 Millionen Geräte wurden bereits upgedatet – ein Schritt, der nicht nur das WLAN-Erlebnis verbessern, sondern auch neue Dienstleistungen ermöglichen soll.

Die Frage bleibt: Wann spiegelt sich diese technologische Aufrüstung endlich im Aktienkurs wider? Die jüngste Anleiheemission zeigt zwar, dass AT&T bei Fremdkapitalgebern punkten kann. Doch die Aktionäre warten weiter auf überzeugende Signale.

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