Der Ad-Tech-Spezialist Applovin liefert beeindruckende Quartalszahlen und stößt seine Gaming-Sparte ab, um sich voll auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Doch während die Kasse klingelt, verdichten sich die Wolken am juristischen Horizont durch Sammelklagen und scharfe Kritik von Short-Sellern. Steht die Aktie vor einer Neubewertung oder lauern hier unterschätzte Risiken?

Zahlenfeuerwerk und strategischer Fokus

Applovin präsentierte für das erste Quartal 2025 Ergebnisse, die Analystenerwartungen deutlich übertrafen. Der Gewinn pro Aktie lag mit 1,67 US-Dollar über der Prognose von 1,43 US-Dollar, und der Umsatz kletterte auf 1,48 Milliarden US-Dollar – erwartet wurden lediglich 1,38 Milliarden. Dies entspricht einem beeindruckenden Umsatzwachstum von 40 Prozent im Jahresvergleich. Das bereinigte EBITDA schnellte um 83 Prozent auf 1 Milliarde US-Dollar empor, bei einer Marge von starken 68 Prozent. Der freie Cashflow legte sogar um 113 Prozent auf 826 Millionen US-Dollar zu. Insbesondere die Werbeeinnahmen trugen mit 1,16 Milliarden US-Dollar maßgeblich zu diesem Erfolg bei.

Parallel dazu kündigte das Unternehmen den Verkauf seiner Mobile-Gaming-Sparte für 400 Millionen US-Dollar in bar an Tripledot Studios an, behält aber eine 20-prozentige Beteiligung an dem veräußerten Geschäft. Dieser Schritt schärft den Fokus von Applovin auf seine Kernkompetenz: die Ad-Tech-Plattform und hier insbesondere KI-gestützte Softwareprodukte wie Axon 2, die Entwickler bei der Anzeigenausrichtung und App-Monetarisierung unterstützen sollen. Die Börse reagierte auf diese Nachrichten nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursaufschlägen.

Analysten zwischen Lob und Vorsicht

Die Analystengemeinde zeigt sich bei der Bewertung von Applovin nicht gänzlich einig, wenngleich die jüngsten Zahlen für positive Impulse sorgten. So erhöhte beispielsweise UBS das Kursziel für die Aktie von 450 auf 475 US-Dollar und bestätigte die Kaufempfehlung. Morningstar hob seine Schätzung des fairen Wertes nach den Q1-Zahlen und dem Verkauf der Gaming-Sparte ebenfalls um 8 Prozent an, mit dem Hinweis, dass die Werbeumsätze die eigene Prognose des Managements um 11 Prozent übertroffen hätten.

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Andere Häuser zeigten sich zuvor jedoch vorsichtiger. Goldman Sachs hatte das Kursziel von 500 auf 335 US-Dollar gesenkt, und auch die UBS Group hatte ihr Ziel bereits früher von 630 auf 450 US-Dollar reduziert. Verantwortlich hierfür waren vor allem kritische Berichte von Leerverkäufern, die in der Vergangenheit für erheblichen Druck auf den Aktienkurs sorgten. So musste die Aktie nach ihrem Allzeithoch im Februar einen deutlichen Kursrutsch von über 35 Prozent verkraften und notiert auch aktuell noch rund 42 Prozent unter diesem Rekordstand.

Juristischer Gegenwind nimmt zu

Die größte Herausforderung für Applovin dürfte aktuell von der juristischen Front kommen. Das Unternehmen sieht sich mit mehreren Wertpapier-Sammelklagen konfrontiert. Der Kernvorwurf: Applovin und seine Führungsriege sollen Investoren über das finanzielle Wachstum, die Fähigkeiten seiner digitalen Werbeplattform AXON 2.0 und den Einsatz von KI-Technologien getäuscht haben. Zudem stehen Vorwürfe im Raum, Werbedaten ausgenutzt und manipulative Praktiken zur Steigerung von Klick- und Downloadraten angewendet zu haben. Berichte von Research-Firmen wie Fuzzy Panda, Culper Research und Muddy Waters Research untermauerten diese Anschuldigungen und trugen zur Verunsicherung der Anleger bei. Die Frist für Investoren, sich als Hauptkläger in einer dieser Sammelklagen zu positionieren, endete erst kürzlich am 5. Mai 2025.

Zerreißprobe für die Zukunftsstrategie

Applovins strategische Neuausrichtung auf KI-getriebene Werbetechnologie ist der erklärte Weg in die Zukunft. Das Management zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich der Leistungsfähigkeit seines KI-Modells und betont die operative Effizienz. Auch die Expansion in den Bereich der Web-Werbung steht auf der Agenda. Doch wie wird das Unternehmen die laufenden Rechtsstreitigkeiten meistern und die Bedenken der Short-Seller entkräften können? Der Markt wird genau beobachten, ob Applovin seinen Wachstumskurs im hart umkämpften Ad-Tech-Sektor trotz der erheblichen Störfeuer nachhaltig fortsetzen kann.

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