Der E-Commerce-Riese ist bekannt für Innovation, doch jetzt braut sich an anderer Front Ungemach zusammen. Deutschlands Wettbewerbshüter nehmen Amazons Preispolitik ins Visier – droht eine teure Auseinandersetzung?

Kartellamt nimmt Amazons Preisgestaltung unter die Lupe

Das deutsche Bundeskartellamt hat am gestrigen Montag eine klare Ansage gemacht: Die Preisgestaltungsregeln von Amazon könnten einen Missbrauch seiner Marktmacht darstellen. Die Wettbewerbshüter sehen es kritisch, dass Amazon die Preise von Drittanbietern auf seiner Plattform beeinflusst, indem es beispielsweise Produkte weniger sichtbar macht oder entfernt, wenn sie sich nicht an bestimmte Preisvorgaben halten. Der Chef der Behörde nannte ein solches Vorgehen, inklusive möglicher Preisobergrenzen, "höchst bedenklich", insbesondere wenn Händler dadurch ihre eigenen Kosten nicht mehr decken könnten.

Amazon widerspricht diesen Feststellungen und argumentiert, seine Regeln dienten dazu, Kunden die besten Angebote basierend auf Preis, Verfügbarkeit und Liefergeschwindigkeit zu ermöglichen. Die Untersuchung des Bundeskartellamts zu diesen Praktiken läuft bereits seit November 2022. Diese Nachricht aus Deutschland dürfte die Anlegerstimmung kaum aufhellen, zumal die Aktie seit Jahresbeginn bereits deutlich unter Druck geraten ist und sich derzeit unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt bewegt.

Innovation an der Lieferfront: Drohnen im Eiltempo

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Ungeachtet der regulatorischen Querelen treibt Amazon die technologische Entwicklung im Kerngeschäft voran. Ein bemerkenswerter Fortschritt ist bei der Drohnenlieferung zu verzeichnen. Das Unternehmen hat seinen Service so optimiert, dass Bestellungen nun in weniger als 60 Minuten beim Kunden eintreffen können – von der Bestellung bis zur Zustellung. Möglich wird dies durch fortschrittliche digitale Kartierung, die sichere Lieferzonen ohne physische Inspektionen vor Ort identifiziert. Doch was bedeutet dieser Geschwindigkeitsschub für die Kundenerwartungen und den Wettbewerbsdruck im E-Commerce?

AWS: Cloud-Motor brummt weiter mit KI-Fokus

Auch die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) bleibt ein zentraler Aktivposten. Die Registrierung für die AWS re:Invent 2025, eine bedeutende Cloud-Computing-Konferenz im Dezember in Las Vegas, ist gerade angelaufen. Daneben finden diverse Fachveranstaltungen statt, darunter eine zum Thema "Generative KI – Sicherung Ihres Codes mit Amazon Q Developer". In solchen "Immersion Days" wird Teilnehmern praxisnah gezeigt, wie Amazon Q Developer Entwicklern direkt in ihrer Arbeitsumgebung Sicherheitsfeedback geben, Code auf Schwachstellen prüfen und Verbesserungen vorschlagen kann.

Für Amazon bleibt die Gemengelage also komplex: Einerseits der Drang nach Innovation und Effizienzsteigerung, anderseits der wachsende regulatorische Druck. Es dürfte spannend werden, wie der Konzern diese Herausforderungen meistert.

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